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Wenn das Meer stirbt - stirbt auch der Mensch |
von Sascha Kellersohn |
Longlining, Ringwadenfischerei, Treibnetze, Dynamitfischerei sind nur
einige von vielen Fangmethoden mit denen seit Jahren unsere Meere systematisch
ohne Rücksicht auf Verluste aus reiner Profitgier ausgebeutet werden.
Unaufhaltsam steuern wir dem Kollaps entgegen, der praktisch fast nicht
mehr aufzuhalten ist. |
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Seit 1992 sind alleine im Atlantik und Mittelmeer 89 % der Population aller Haie vernichtet worden, und somit an den Rand der Ausrottung getrieben worden. Von 1982 geschätzten 115.000 Lederschildkröten leben heute weniger als 2.500 Tiere und weltweit verenden pro Jahr etwa 300.000 Wale und Delfine als Beifang in den Netzen der zumeist hochindustriell arbeitenden Fangflotten. Diese Auflistung könnte man beliebig weiterführen doch es ändert nichts an dem Umstand, dass jede Tierart eine mehr oder weniger wichtige Rolle in unserem Ökosystem besitzt und genau dieser Umstand wird erheblich unterschätzt. Haie, Delfine, Wale, Schildkröten und viele andere Meerestiere stehen
ganz am Ende der Nahrungskette im Meer und haben
eine dementsprechend langsame Reproduktionszeit. Die meisten Tiere am
Ende der Nahrungskette, wie Haie und Wale erreichen die Geschlechtsreife
erst nach vielen Jahren und bekommen teilweise nur ein bis zwei Junge
nach einer langen Tragezeit. So können sich die Bestände der Tiere nicht
so schnell erholen wie sie abgefangen werden. Selbst wenn man von Heute
auf Morgen die Fischerei einstellen würde, ist es für viele Arten schon
zu spät. Und hier beginnt ein unaufhörlicher Prozess. Mit der weiteren
Dezimierung und dem Wegfall einiger Arten entsteht eine nicht mehr zu
schließende Lücke im ökologischen Kreislauf der Meere mit fatalen Folgen,
die in letzte Konsequenz auch die Ausrottung der Spezies Mensch bedeutet. |
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Der
Kreislauf des Lebens ist bis heute noch zu komplex, als das er vom Menschen
entschlüsselt werden kann, aber man beginnt langsam einige der komplexen
Zusammenhänge zu verstehen und es wird immer deutlicher wie wichtig die
Meere für das Fortbestehen der Menschheit ist. Wussten Sie z.B. das 75%
des Sauerstoffes in unserer Atmosphäre in den Meeren produziert wird? Unsere
Meere sind im Oberflächenwasser mit unzähligen Mikroorganismen sogenannten
Phytoplankton durchsetzt. Mehr als 20.000 dieser Organismen befinden sich
in jedem einzelnen Tropfen Meerwasser und diese produzierendurch Photosynthese
den für alle Lebewesen lebenswichtig en
Sauerstoff. Wenn man es genau nähme produzieren die Meere sogar 100% der
sogenannten Sauerstoffnettoproduktion, denn der durch die an Land lebenden
Pflanzen produzierte Sauerstoff wird in dem Moment, in dem die Pflanzen
gefressen, verdaut oder verbrannt werden, wieder verbraucht. Das heißt,
dass sich Sauerstoffproduktion und Sauerstoffverbrauch die Waage halten
und die Nettoproduktion gleich Null ist. |
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Nun stellen Sie sich einmal vor was passiert, wenn das Phytoplankton langsam verschwindet oder seine Arbeit infolge von Verschmutzung einstellen würde. Die Folgen wären katastrophal für alle Lebewesen. Den ersten Schritt in diese Richtung hat der Mensch bereits getan. Mit der Dezimierung und Ausrottung vieler Meereslebewesen fehlt ein wichtiger Baustein im Gleichgewicht des Ökosystems Meer. Die Folgen können wir noch gar nicht abschätzen. Sicher ist nur, das sich die Folgen langsam durch die Nahrungskette nach unten weiter fortsetzen werden und am Ende auch das Phytoplankton in irgendeiner Form erreichen werden. Wenn das geschieht stirbt das Meer und mit ihm auch der Mensch. Wir haben in 50 Jahren mehr zerstört als die Natur in 500 Millionen Jahren geschaffen hat. Weitere Bilder zum Thema finden Sie in unserer
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